Der Aufbau des Jugendnetzwerks begann mit einem Pilotworkshop, an dem 29 Jugendliche aus sieben Orten der Kurdischen Autonomieregion und des Irak teil. Auch Teilnehmer*innen der Sommerakademie für interkulturellen Dialog waren dabei. "Dealing with the Past" war das Thema.
Der Workshop bot die Möglichkeit der Begegnung und des Austauschs von Jugendlichen, die teilweise traumatische Erfahrungen gemacht haben. Sie erhielten die Möglichkeit, ihre Narrative zu erarbeiten und anschließend darzustellen. Trotz unterschiedlicher Erfahrungen und Ansichten war immer die Bereitschaft da, gemeinsam nach einem friedvollen Weg zu suchen.
Teil der Erinnerungsarbeit war der gemeinsame Besuch von "Amna Suraka", einem ehemaligen Foltergefängniss unter Saddam Hussein, welches heute eine Gedenkstätte ist. Durch das Museum führte uns ein Zeitzeuge. Der anschließende Austausch über die persönlichen Familiengeschichten zeigte uns, wie präsent und nah Kriegs- und Gewalterinnerungen bei vielen Teilnehmer*innen heute noch sind.
Die Teilnehmer*innen sind entschlossen, sich im Jugendnetzwerk und in ihren Gemeinschaften zu engagieren, um eine gerechtere und friedlichere Gesellschaft zu gestalten. Die weiteren Themen ab 2019 werden im Rahmen des Jugendnetzwerks neben der Vergangenheitsbewältigung das Zusammenleben in Verschiedenheit, gesellschaftliche Teilhabe, Gleichberechtigung und Empowerment sein. Junge Vertrerer*innen aus den verschiedenen ethnischen und religiösen Gemeinschaften im Irak begegnen sich in regelmäßigen Abständen und nehmen in einem sicheren Rahmen an Workshops und Seminaren teil.
Organisiert und koordiniert wurde der Workshop gemeinsam mit unserem Partner "Jiyan Foundation for Human Rights".