25 junge Erwachsene im Alter von 18-26 Jahren aus Bosnien-Herzegowina, Palästina, Israel, der Kurdischen Autonomieregion des Irak und aus Deutschland sind seit Sonntag wieder auf dem Weg in ihre Heimat. Der Abschied war für alle schwer. Sie waren 14 Tage zusammen auf der Sommerakademie für interkulturellen Dialog 2022 vom 14.-28. August in Ruhpolding.
Die jungen Menschen vernetzten sich, um sich gegenseitig in ihrem Engagement für Frieden und Versöhnung zu bestärken und erarbeiteten gemeinsam neue Wege, um Konfliktmuster zu durchbrechen. Das Motto der diesjährigen Sommerakademie lautete „Diversity is our Common Ground“. Auf der Sommerakademie überzeugten wir uns, dass wir daran arbeiten müssen, in Vielfalt gemeinsam für ein friedlichen Zusammenleben zu arbeiten.
Wie wirken sich traumatische Erfahrungen auf uns als Individuen und als ganze Gemeinschaften? Wie kann ich den Schmerz der anderen anerkennen? Welche Art von Erinnerungskultur wurde aufgebaut und wie gedenken wir in unseren Gemeinschaften, um einen Weg zur Bewältigung von Geschichte und damit auch als Beitrag zu Versöhnung zu bestreiten? Gibt es da noch „blinde Flecken“?
Wir starteten jeden Tag mit einem interreligiösen Impuls und erörterten verschiedene Themen aus verschiedenen Perspektiven unserer religiösen und philosophischen Traditionen. Die jungen Menschen beschäftigten sich u.a. mit folgenden Fragen: Wie kann Widerstand gegen Ungerechtigkeiten ausschauen und welche Möglichkeiten sehen wir in unseren Gesellschaften für eine friedliche Konflikttransformation?
Zusätzlich zu den Seminaren und Workshops fanden gemeinsame erlebnispädagogische Aktivitäten statt. Auch Herausforderungen - beim Bergsteigen in den Chiemgauer Bergen oder beim Rafting - führten an Grenzen und öffneten neue Wege auf einander zuzugehen. Eine Teilnehmerin schlussfolgerte: "I have met people who inspired me in their way of dealing with their past, presence and future." Zurück in der Heimat bringen die Teilnehmer:innen als Multiplikator:innen die erworbenen Kompetenzen in ihr Engagement in ihren Herkunftsländern ein und engagieren sich in ihren Gesellschaften für eine bessere Zukunft jenseits von Gewalt.
Das Projekt wurde unterstützt von: Erasmus+/JUGEND IN AKTION, Brot für die Welt, Katholischer Fonds, Sparda-Bank München Gewinn-Sparverein.